Das untere Aostatal und seine Schlösser

Arnad, Bard, Issogne, Pont-Saint-Martin, Verrès

Besichtigungsregeln
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Wie: mit dem Auto.
Empfohlene Dauer: zwei Tage.
Beste Jahreszeit: das ganze Jahr über.
Länge: ca. 21 km.

Eine Route, um die Schlösser und einige eindrucksvolle Orte des unteren Aostatals zu entdecken.

Das Aostatal ist berühmt für seine vielen Burgen und Schlösser, die von einer besonders reichen und intensiven Geschichte zeugen.

Die Wegstrecke beginnt in Pont-Saint-Martin, dem ersten Ort am Eingang zum Aostatal. Einen Besuch wert ist hier in jedem Fall die Römische Brücke, die 36,65 Meter lang und 5,82 Meter breit ist und auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht. Im Februar wird hier ein historischer Karneval abgehalten, bei dem die antiken Legenden von der „Teufelsbrücke“ und der „Lys-Nymphe“ so wie die historischen Tatsachen zu neuem Leben erweckt werden, nach denen Salasser und Römer hier um die regionalen Herrschaftsansprüche kämpften. Wenn man Richtung Perloz hochfährt, erreicht man den alten Friedhof von Fontaney und die angeschlossene Kapelle, die Baron Pierre de Vallaise Ende des 16. Jahrhunderts als verkleinerte Kopie der Kathedrale von Aosta errichten ließ. An der Straße steht auch das elegante Schloss Baraing, das Ende des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil errichtet und kürzlich restauriert wurde. Das Schloss dient heute als Sitz der Berggemeinschaft. Wenn man seinen Weg für rund einen Kilometer fortsetzt, kann man nach dem Rastplatz Bousc-daré die Überreste der Burg Pont-Saint-Martin bestaunen, die auch als Castellaccio oder Castello Vecchio bekannt ist. Der ursprüngliche Kern (Donjon) soll auf das 11. Jahrhundert zurückgehen, während zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert Teile hinzugefügt und abgeändert wurden.

Unser Weg führt weiter nach Bard, wo sich eine eindrucksvolle Festung aus dem Jahr 1034 befindet. Die Festung gilt als eines der wichtigsten Beispiele der Militärarchitektur im Aostatal und erstreckt sich über die gesamte Felsspitze von Bard.
Im Zuge des Einfalls der Franzosen in den Jahren 1704 und 1800 spielte die Festung eine wichtige Rolle. Im Jahr 1800 konnten Napoleon Bonaparte und sein Heer für fast eine Woche hier aufgehalten werden. In der Festung, die das ganze Jahr über geöffnet ist, werden heute Veranstaltungen und Ausstellungen organisiert. Außerdem ist hier das Alpenmuseum untergebracht.

Die Ortschaft Bard hingegen präsentiert sich als typischer kleiner Ort, der einst an der römischen Straße entstanden ist. Heute zeigt er sich dem Besucher von seiner mittelalterlich-städtischen Seite und bewahrt als solcher Monumentale Herrenhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert: das Herrenhaus Casa Challant mit seinen dekorativen und architektonischen Details, die sich dann auch in der Burg von Issogne wiederfinden; die Herrenhäuser Casa Ciucca, Casa della Meridiana, Casa del Vescovo und Casa Valperga. Erwähnenswert ist auch das elegante Palais aus dem 18. Jahrhundert, das sich im Besitz der letzten Grafen von Bard, dem Adelsgeschlecht Nicole, befand.

Wenn man Richtung Aosta weiterfährt, gelangt man nach rund 5 km nach Arnad, wo man eine wunderschöne Kirche im romanisch-langobardischen Stil bewundern kann. Diese Kirche befindet sich seit 1019 im Besitz der Benediktiner von Fruttuaria, wurde im Jahr 1408 von einer mächtigen Überschwemmung zerstört und 1500 wieder aufgebaut. Die ursprüngliche Pfarrkirche, die auf das 11. Jahrhundert zurückgeht und dem Heiligen Germanus von Auxerre gewidmet war, soll etwas weiter südöstlich des aktuellen Gebäudekomplexes gelegen haben und wurde im Laufe desselben Jahrhunderts von einem schrecklichen Hochwasser niedergerissen. Bemerkenswert sind die gotischen Kreuzrippengewölbe, das Eingangsportal aus dem 15. Jahrhundert und die Fresken an der Außenseite; interessant ist der spätgotische Freskenzyklus der sich im Dachboden des linken Kirchenschiffs befindet und dem sogenannten „Meister von Arnad“ zugeschrieben wird. Abgesehen von ihrer Kirche ist die Ortschaft Arnad auch für ihren leckeren Lard (Speck) bekannt, der sich übrigens perfekt mit dem lokalen Wein, dem Arnad-Montjovet, kombinieren lässt. Zu einigen besonderen Anlässen kann auch das Schloss Vallaise von Arnad besichtigt werden, das auch als unteres Schloss von Arnad oder Palais de La Costetta bekannt ist. Dieses herrliche aristokratische Anwesen zeigt sich dem Besucher heute in einer Aufmachung aus dem 17. Jahrhundert, obwohl das Gebäude selbst auf eine sehr viel längere Geschichte zurückblicken kann (der erste Gebäudekern, ein befestigtes Herrenhaus, geht nämlich auf das 14. Jahrhundert zurück). (Für nähere Informationen zu den außerordentlichen Besuchszeiten wenden Sie sich bitte an das Tourismusbüro). Vom Schloss Vallaise führt, während der schöneren Jahreszeiten, ein angenehmer Spaziergang zur Wallfahrtskirche von Machaby, die Mariä Schnee gewidmet ist und in ihren Ursprüngen auf das 14. Jahrhundert zurückgehen soll.

Die Staatsstraße führt dann weiter nach Verrès, das antike Vitricium; über der Ortschaft thront das imposante Schloss, das Ibleto di Challant zwischen 1361 und 1390 über den Resten einer alten Festung errichten ließ. Auf das Frühmittelalter hingegen, die Tradition verweist auf das Jahr 912, soll die Gründung des „Klosters von Saint-Gilles“ (Heiliger Ägidius) zurückgehen. Die Domherren des Klosters, die von einem Probst – davon leitet sich auch der Name Prevostura oder Probstei ab, mit dem die Einrichtung oft bezeichnet wird – geführt wurden, lebten hier in Gemeinschaft und befolgten, zumindest ab Beginn des 13. Jahrhunderts, die Augustinerregel. Das Gebäude der Probstei, das bis Ende des 18. Jahrhunderts mehrmals verändert wurde, ist von vorwiegend spätgotischem Stil und prägt zusammen mit dem Schloss bis heute das Bild der alten Ortschaft. Durch die Vikarien und Pfarrgemeinden, die der Probstei von Bischöfen und dem Papst selbst übertragen wurden, sowie dank der Spenden und Schenkungen seitens der Gläubigen erreichte die Probstei bald auch wirtschaftliche Wichtigkeit. Sie entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt für die umliegende Bevölkerung und trug so maßgeblich zum Bevölkerungswachstum sowie zur Entwicklung der Ortschaft bei. Im Zuge der wirtschaftlichen und sozialen Neuerungen, die sich zu Beginn des zweiten Jahrtausends im christlichen Ära in ganz Westeuropa abzeichneten, wurde der Ort aufgrund seiner Lage auch in strategischer Hinsicht immer wichtiger: Von hier ließen sich der Durchgangsverkehr im Haupttal der Dora und im Seitental des Evançon kontrollieren. Während des Karnevals wird der Prunk des Herrengeschlechts Challant hier zu neuem Leben erweckt: Drei Tage lang finden Tanzabende, historische Festzüge und die spielerische Vorführung „Schachpartie“ statt.

Nur 2 km von Verrès entfernt, in Issogne, steht ein anderes wunderschönes Schloss. Sein anspruchsvolles Äußeres verdankt dieses Schloss den Arbeiten, die während der letzten zwanzig Jahre des 15. Jahrhunderts im Auftrag von Prior Giorgio di Challant durchgeführt wurden. Bemerkenswert sind der berühmte schmiedeeiserne Granatapfel-Brunnen; die Gemälde in Eingangsbereich und Vorhalle, die Alltagsszenen aus dem 15. Jahrhundert zeigen; der wunderschöne Rittersaal mit seinen Wandmalereien und die Kapelle. Das Schloss kann das ganze Jahr über besichtigt werden.

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