Für viele Dörfer des Aostatals stellt das Karnevalsfest einen Moment bedeutender, großer Geselligkeit dar, der praktisch die gesamte Bevölkerung mit einbezieht.

In Courmayeur wird mit dem Karnevalsfest die Fruchtbarkeit der Natur gefeiert. Von besonderem Interesse ist die badoche, der traditionelle Volkstanz, dessen Ursprünge auf antike Riten zurückgehen, doch nicht weniger bedeutend ist der Umzug der allegorischen Karren.

Für Nus ist der Karneval schon seit über 50 Jahren eine Veranstaltung, die jedes Jahr auf's Neue in den drei Tagen vor Aschermittwoch stattfindet. Dieses Ereignis bezieht sich auf die Geschichte der Barone von Nus und lehnt sich an die historischen Geschehnisse von 1300 an; die “Seigneurs” kommen vom alten Schloss herunter, begleitet von einem Fackelzug, Trompetenklängen, Trommelschlägen, Herolden und einem lebhaften und eleganten Gefolge.

Seit über achtzig Jahren wird der Karneval von Villefranche, des Hauptortes von Quart abgehalten, dochweist auch der Quart-Naval, der Karneval des Bezirks von Villair fast genauso weit zurückliegende Ursprünge auf. Beim Karneval in Saint-Vincent sind die Kinder unbestrittene Herrscher über das Dorf: mit der Zeremonie des Einkleidens des Kleinen Bürgermeisters und seines Gefolges wird der "Karneval der Kleinen offiziell eingeweiht und 11 Tage lang wird die Ortschaft von Grundschulkindern "regiert". Während dieser Zeit ist eine spezielle Körperschaft von  "kleinen Schutzmännern" tätig, die die Befugnis haben, denjenigen, die Verkehrsregeln nicht beachten, Strafen/Offerten aufzuerlegen; die daraus resultierende Geldsumme wird vollständig zu Wohltätigkeitszwecken verwendet.

Bei einem vielfarbigen, lärmreichen und amüsanten Slalom jagen sich die spitzbübischen Masken und traditionellen Kostüme auf den Pisten der Skistation Pila: dies ist der "Weiße Karneval", der an das glitzernde Weiß der Schneedecke erinnern soll.